Am 5. Tag fuhren wir von Varadero nach Ancon nahe Trinidad. Die Tour verlief nicht ganz wie geplant, da wir damit gerechnet hatten 300 km zu fahren. Als wir schließlich in Ancon angekommen waren, waren wir tatsächlch 475 km gefahren. Zum einen Teil mussten wir uns erst daran gewöhnen, dass es keine Straßenschilder gab und desweiteren war es etwas schwer nach unserer Karte zu fahren, denn sie hatte den Maßstab 1:650.000. Wenn man auf Kuba den richtigen Weg finden möchte, muss man das Auto häufig verlassen, um nach dem Weg zu fragen; das haben wir an diesem Tag gelernt, wo wir das eine Mal 10-20 km den verkehrten Weg entlang gefahren waren. Von Varadero aus folgten wir folgender Route: Cádenas – Máximo Gomez – Perico – Colón – Calimete – Autobahn. Autobahnfahren ist auf Kuba etwas anders als in Dänemark. An den meisten Stellen gibt es nicht mal eine Mittelleitplanke. Verkehr quer über die Autobahn ist deswegen nichts besonderes und das Wenden auf der Autobahn kommt auch öfter vor, als man denkt. Wir machten von dieser Gelegenheit gebrauch, als wir in der Nähe von Santa Clara einige Schwierigkeiten hatten den richtigen Weg zu finden. Wir haben viele Male nach dem Weg gefragt, fanden allerdings nie das Museo Memorial al Che (Museum mit folgendem Schwerpunkt: Che Guevaras Leben und Wirken). Eine weitere etwas ”andere” Sache in Verbindung mit dem Fahren auf der Autobahn auf Kuba ist, dass am Straßenrand verschiedene Waren verkauft werden. Plötzlich steht ein Mann mitten auf der Autobahn und verkauft z.B. Käse, Saft, Knoblauch oder anderes. Bei den ersten Malen traut man seinen eigenen Augen nicht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Das nächste Mal ist es vielleicht ein Reiter auf einem Pferd, ein Trecker oder ein Auto, welches den Weg kreuzt; man erlebt schon einiges auf den kubanischen Autobahnen.
Ein anderes Erlebnis auf der Autobahn Richtung Santa Clara: Wir waren bereits einige Zeit gefahren und bekamen so langsam Hunger.Wir hatten allerdings noch keine Möglichkeit gesehen, wo man anhalten und etwas essen konnte. Plötzlich fuhr der große LKW vor uns quer über die Autobahn und auf einen ”Rastplatz". Wir fuhren hinterher und konnten die Autobahn völlig unproblematisch überqueren, ohne überfahren zu werden, da hier ja glücklicherweise nicht so viel Verkehr ist. Nachdem wir ein wenig gegessen hatten, genauer gesagt nachdem wir einige mysteriöse Sandwiches gegessen hatten, hatten wir nun folgendes Problem:”Wie kommen wir wieder auf die Autobahn und zwar in die richtige Richtung, wenn es keine speziellen Zufahrtswege gibt?" Das macht man auf folgende Art und Weise: Wir folgten wieder einem großen LKW, welcher den ”Rastplatz” verließ. Die ersten paar hundert Meter fuhren wir auf der falschen Seite der Autobahn quasi als Geisterfahrer. Dann kam eine kleine akzeptable Überfahrt auf die richtige Seite der Autobahn und anschließend konnten wir unseren Weg, mit dieser kleinen Anekdote im Hinterkopf, fortsetzen.
Wir fuhren von der Autobahn Richting Cabalguán durch Sancti Spiritus und weiter auf den ziemlich kleinen Straßen in Richtung Trinidad. Zum Glück war fast kein Verkehr (natürlich sind hier mit Verkehr nicht Autos, sondern Kutschen, Fahrräder, Tiere und Fußgänger gemeint), weswegen der letzte Teil der Tour nach Ancón nahe Trinidad relativ schnell ging. Als wir nach Ancón kamen, wussten wir nicht, wo wir wohnen sollten, also fuhren zum Hotel Ancón um zu sehen, ob sie Platz hatten. Es waren noch freie Zimmer vorhanden und wir bekamen eines für 3 Personen für 857 DKR pro Nacht inklusive Frühstück und Abendbrot